Eine oft verkannte, ernste Erkrankung: Borreliose
Die von Zecken übertragene Bakterieninfektion Borreliose wird oft zu
spät oder gar nicht erkannt. Dabei kann meist eine frühe Therapie mit
Antibiotika helfen, warnt die Vorsitzende der Patientenorganisation
Borreliose und FSME Bund Deutschland (BFBD), Ute Fischer. Wenn die
Borreliose nicht rechtzeitig behandelt wird, kann sie chronisch werden
und bis zur Erwerbsunfähigkeit führen.
Nach Schätzungen der Organisation infizieren
sich in Deutschland jährlich rund 250.000 Menschen mit Borreliose.
Daraus kann man aber nicht schließen, dass diese Leute alle schwer
erkranken, meint Fischer. Die meisten werden geheilt, weil sie
rechtzeitig therapiert werden. Bei etwa 10% der Betroffenen wird die
Krankheit aber chronisch. Anders als bei der Vireninfektion
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), die eine Hirnhautentzündung
auslösen kann, gibt es gegen Borreliose keinen Impfschutz.
Eine
Diagnose ist auch wegen des sehr veränderlichen Krankheitsbilds der
Borreliose schwierig. So verursachen einige Untertypen des bakteriellen
Erregers Hautentzündungen, andere Gelenk- und Muskelentzündungen.
Wieder andere gehen auf die Nerven und verursachen Lähmungen,
Taubheitsgefühle, Kopfschmerzen oder kognitive Ausfälle. Die Leute
können nicht mehr richtig denken, reden und verstehen, erläutert
Fischer.
Am Anfang einer Borreliose-Erkrankung machen sich oft
grippeähnliche Symptome bemerkbar, allerdings ohne Husten oder
Schnupfen. Nur etwa die Hälfte der Infizierten bildet eine Wanderröte
meist um den Stich aus. Das Gemeine daran ist: Die Krankheit kommt und
geht schubweise, so dass man zwischendurch meint, man sei wieder
gesund, erklärt die Vorsitzende der BFBD-Patientenorganisation.
Verlegenheitsdiagnosen wie die chronische Schmerzerkrankung
Fibromyalgie, Rheuma, Multiple Sklerose und Demenz sind häufig.
Patienten werden dann oft auf die Schiene der eingebildeten Kranken
geschoben, nach dem Motto: Der redet sich das alles ein. Betroffene
sollten sich an einen Spezialisten wenden, ein Neurologe kann Ihnen an
dieser Stelle am besten weiterhelfen.
Nicht jeder Zeckenstich
führt zwangsläufig auch zu einer Erkrankung, da nicht jede Zecke den
Erreger trägt. Lange Kleidung schützt am besten, wenn man sich auf
Wiesen oder auch auf Grünflächen bewegt. Anschließend sollten der
Körper und die Kleidung auf Zecken abgesucht werden. Eine in der Haut
sitzende Zecke muss möglichst schnell entfernt werden, da die
Wahrscheinlichkeit einer Krankheitsübertragung umso größer wird, je
länger sie saugt. Das Tier sollte mit einer Pinzette, einer Zeckenzange
oder einer Zeckenkarte entfernt werden. Hausmittel wie Öl, Klebstoff
oder Nagellack sollten nicht verwendet werden, weil diese Mittel dazu
führen, dass das Tier erstickt und anschließend Flüssigkeit aus der
Zecke in das Blut gelangt. So können die Erreger in den menschlichen
Körper gelangen. In jedem Fall sollte bei unklaren Beschwerden nach
einem Zeckenstich sofort ein Arzt aufgesucht werden.
www.neurologen-und-psychiater-im-netz.de
quelle: http://de.news.yahoo.com/29/20…e-erkrankung-1b6a6cc.html