Wann fängt Weihnachten an?

  • Hallo zusammen,
    habe heute mein Weihnachtsgedichtebuch heraus gekramt und ein wenig drin gelesen. Dieses Gedicht finde ich besonders schön und hab es für euch aufgeschrieben:


    Wann fängt Weihnachten an?
    Wenn der Schwache
    dem Starken die Schwäche vergibt,
    wenn der Starke
    die Kräfte des Schwachen liebt,
    wenn der Habewas
    mit dem Habenichts teilt,
    wenn der Laute
    bei dem Stummen verweilt
    und begreift,
    was der Stumme ihm sagen will,
    wenn das Leise
    laut wird
    und das Laute
    still,
    wenn das Bedeutungsvolle
    bedeutungslos,
    das scheinbar Unwichtige
    wichtig und groß,
    wenn mitten im Dunkel
    ein winziges Licht
    Geborgenheit,
    helles Leben verspricht,
    und du zögerst nicht,
    sondern du
    gehst,
    so wie du bist,
    drauf zu,
    dann,
    ja, dann
    fängt Weihnachten an.


    (Rolf Krenzer)


    LG Jamie

  • sehr schön. und sollte das ganze jahr gelten. Ich schliesse mich gerne an und leite euch mein top weihnachtsgedicht weiter:



    Genau wie damals
    eingeschickt von Anke Gollnik


    Nein,das sind ja Ausländer
    und noch drei dazu.
    Schwarz ist dieser eine,
    Zimmer sind hier keine !
    Mach die Türe zu,
    ich brauch meine Ruh !


    Nein,die ist ja schwanger
    und so jung dazu.
    das gibt Scherereien,
    und das Kind wird schreien.
    Mach die Türe zu,
    ich brauch meine Ruh !


    Nein,das sind so Typen
    und noch zwölf dazu !
    Die soll weiterfahren
    mit den langen Haaren.
    Mach die Türe zu,
    die störn meine Ruh !


    Alles so geblieben,
    keiner lernt was dazu.
    Damals so wie heute
    sind's die gleichen Leute.
    Und auch ich und du??
    Bleiben Türen zu ????


    und noch ein Kästner
    Ein Gedicht von Erich Kästner


    Morgen, Kinder, wird's nichts geben!
    Nur wer hat, kriegt noch geschenkt.
    Mutter schenkte euch das Leben.
    Das genügt, wenn man s bedenkt.
    Einmal kommt auch eure Zeit.
    Morgen ist's noch nicht soweit.
    Doch ihr dürft nicht traurig werden,
    Reiche haben Armut gern.
    Gänsebraten macht Beschwerden,
    Puppen sind nicht mehr modern.
    Morgen kommt der Weihnachtsmann,
    allerdings nur nebenan.
    Lauft ein bisschen durch die Straßen!
    Dort gibt's Weihnachtsfest genug.
    Christentum, vom Turm geblasen,
    macht die kleinsten Kinder klug.
    Kopf gut schütteln vor Gebrauch!
    Ohne Christbaum geht es auch.
    Tannengrün mit Osrambirnen -
    lernt drauf pfeifen! Werdet stolz!
    Reißt die Bretter von den Stirnen,
    denn im Ofen fehlt's an Holz.
    Stille Nacht und heil'ge Nacht -
    weint, wenn's geht, nicht! Sondern lacht!
    Morgen, Kinder, wird's nichts geben!
    Wer nichts kriegt, der kriegt Geduld!
    Morgen, Kinder, lernt fürs Leben!
    Gott ist nicht allein dran schuld.
    Gottes Güte reicht so weit ...
    Ach, du liebe Weihnachtszeit!

  • ...toll dankeschön, danke Jamie und rika ...da hab ich auch gleich mal geschaut und auch gefunden


    Jedesmal


    wenn zwei Menschen einander verzeihen,
    ist Weihnachten.


    Jedesmal
    wenn ihr Verständnis zeigt für eure Kinder,
    ist Weihnachten.


    Jedesmal,
    wenn ihr einem Menschen helft,
    ist Weihnachten.


    Jedesmal,
    wenn ein Kind geboren wird,
    ist Weihnachten.


    Jedesmal,
    wenn du versuchst, deinem Leben
    einen Sinn zu geben,
    ist Weihnachten.


    Jedesmal,
    wenn ihr einander anseht
    mit den Augen des Herzens,
    mit dem Lächeln auf den Lippen,
    ist Weihnachten.

  • Otto Julius Bierbaum (1865-1910)


    Der amen Kinder Weihnachtslied


    Hört, schöne Herrn und Frauen,
    Die ihr im Lichte seid:
    Wir kommen aus dem Grauen,
    Dem Lande Not und Leid;
    Weh tun uns unsre Füße
    Und unsre Herzen weh,
    Doch kam uns eine süße
    Botschaft aus Eis und Schnee.
    Es ist ein Licht erglommen,
    Und uns auch gilt sein Schein.
    Wir habens wohl vernommen:
    Das Christkind ist gekommen
    Und soll auch uns gekommen sein.


    Drum gehn wir zu den Orten,
    Die hell erleuchtet sind,
    Und klopfen an die Pforten:
    Ist hier das Christuskind?
    Es hat wohl nicht gefunden
    Den Weg in unsre Nacht,
    Drum haben wir mit wunden
    Füßen uns aufgemacht,
    Dass wir ihm unsre frommen
    Herzen und Bitten weihn.
    Wir habens wohl vernommen:
    Das Christkind ist gekommen
    Und soll auch uns gekommen sein.


    So lasst es uns erschauen,
    Die ihr im Lichte seid!
    Wir kommen aus dem Grauen,
    Dem Lande Not und Leid;
    Wir kommen mit wunden Füßen,
    Doch sind wir trostgemut:
    Wenn wir das Christkind grüßen,
    Wird alles, alles gut.
    Der Stern, der heut erglommen,
    Gibt allen seinen Schein:
    Das Christkind ist gekommen! -
    Die ihr es aufgenommen,
    O, lasst auch uns zu Gaste sein!